Andere Zeiten, andere Streiks
Nachdem Argentinien zu Anfang des Jahrzehnts noch als der Beispielstaat für eine gelungene Integration in die Dynamik der kapitalistischen Akkumulation galt, musste es der traurigen Realität peripherer Gesellschaften ins Auge blicken: Auf die Krise im Dezember 2000 folgten der Einsturz des Bruttoinlandsprodukts in weniger als vier Jahren um mehr als 20 % (ein Prozentsatz, der für ein Land im Kriegszustand typisch ist), Arbeitslosenquoten von 25 % und eine Verarmung von mehr als der Hälfte der 37 Millionen EinwohnerInnen Argentiniens.
Handys für den Völkermord
Der Boom in der High-Tech-Industrie, namentlich die Flut immer neuer und immer komplexerer Mobilfunkgeräte hat bedenkliche Folgen – nicht nur gesundheitliche für sogenannte „Dauertelefonierer“, die sich einem erhöhten Krebsrisiko aussetzen, oder mit Blick auf den stetig zunehmenden Elektro-Smog. Im Kongo heizt die Nachfrage nach Rohstoffen für die Herstellung von Handys einen blutigen Bürgerkrieg an und bedroht außerdem die Existenz eines Naturschutzgebietes, in dem eine ohnehin gefährdete Tiergattung vor der völligen Ausrottung steht.
Hunger trotz Überfluß
Bis 2015 soll die Zahl der Hungernden halbiert werden, und zwar von seinerzeit 840 Millionen auf 420 Millionen. Statt dessen nahm die Zahl bis heute sogar noch leicht zu. Die FAO-Tagung ist unterdessen ein weiteres Indiz dafür, wie wenig ernst das Thema von den in der UNO tonangebenden Regierungen genommen wird. Alle anderen UN-Sondergipfel, wie jene zu sozialen Fragen, zu Umwelt und Entwicklung oder zur Lage der Frauen, wurden nach zehn Jahren auf neuen Sondergipfeln bilanziert. Nur für das Thema Hunger scheint die Sitzung einer Unterorganisation zu reichen.
Deklaration des 2. Weltmigrationsforum in Madrid
Die Frauen und Männer, die die sozialen Bewegungen und die Organisationen der Zivilgesellschaften bilden, haben sich in Rivas Vaciamadrid (Spanien) vom 22. bis 24. Juni 2006 versammelt und repräsentieren 1193 Organisationen aus 84 Ländern des ganzen Planeten.